Kornnatter-Paarung und Inkubation des Geleges
Nach einer 10-wöchigen gemeinsamen Überwinterung bei ca. 10-12°C haben wir unsere beiden Kornnattern Mitte Februar aus der Winterruhe geholt und sofort getrennt. In den folgenden Wochen haben wir das Weibchen mehr als gewohnt gefüttert, der Bock wollte in dieser Zeit erwartungsgemäß nichts fressen. Nach etwa drei Wochen Trennung, Anfang März, haben wir den Bock ins Terrarium des Weibchens dazugesellt.
Bereits nach wenigen Tagen konnten wir Paarungsaktivitäten beobachten. Die Paarungen fanden meist abends zwischen 19 Uhr und 23 Uhr statt. Während dieser Zeit haben beide Tiere am 18. März jeweils einen Springer gefressen, was uns doch überraschte.

Nach etwa drei Wochen, Ende März, haben wir den Bock wieder aus dem Terrarium entfernt, einfach um dem Weibchen die nötige Ruhe zu ermöglichen.
Am 16. April hat sich das Weinchen gehäutet und wir erwarteten täglich die Eiablage.
Hierbei haben wir stets mehrere Ablagemöglichkeiten angeboten – ausrangierte Blumentöpfe, umgedrehte alte Tupperschüsseln mit Loch im Boden, als Substrat wurden Spaghnum-Moos oder Spaghnum-Torf-Gemisch verwendet. Die Ablagebehälter wurden in verschieden temperierten Ecken des Terrrariums aufgestellt.

Am 1.Mai war es dann soweit – das Weibchen legte zuerst 11 miteinander verklebte Eier ins Spaghnummoos, die ich sofort in den vorbereiteten selbstgebauten Inkubator überführte. An der Körperform des Weibchens war deutlich zu sehen, dass die Eiablage noch nicht beendet war. Zwei Stunden später fand ich noch ein einzelnes weiteres Ei, welches ebenfalls sogleich inkubiert wurde.
Nach zwei weiteren Tagen hat das Weibchen wieder gefressen und sich erneut gehäutet. Die Häutung war die schlechteste, die ich je erlebt habe: bestimmt hundert teils winzige Hautfetzen, jedoch wurden Augen und Schwanz mitgehäutet und in einem lauwarmen Bad haben wir die restlichen Hautfetzen entfernt.
Seitdem frißt Cleopatra wieder normal (oder auch mehr) und zeigt keinerlei auffälliges Verhalten. Ihre Aktivitäten im Terrarium sind auch wieder mehr geworden, besonders seit am 19.Mai der Bock wieder eingezogen ist. Cleopatra ist nur noch etwas dünner als vor der Trächtigkeit, aber das werden wir schon wieder ausgleichen.

Die Eier inkubiere ich seit 1.Mai bei 27-28°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 90%. Alle Eier waren äußerlich einwandfrei, keine Wachseier oder sonstige Ausfälle. Am dritten Tag nach der Eiablage hatten die oberen Eier des Eiklumpens, die keinen Kontakt zum feuchten Substrat (Vermiculit) haben, leichte Dellen gezeigt. Als ich daraufhin ein feuchtes Küchentuch über den Eiern (ohne direkten Kontakt) plazierte, normalisierte sich der Zustand wieder.

Dann die Überraschung: Am 11.07.05 legte Cleopatra ein zweites Gelege, bestehend aus weiteren 9 Eiern ab. Die Eier sind nach erstem Anschein ebenfalls alle befruchtet und sehen mittlerweile gut aus, nachdem sie am Anfang doch recht eingedellert waren.  
Am 16.07.05 war es dann soweit, als ich morgens in den Inkubator schaute, blickten mich zwei kleine Köpfe aus dem ersten Gelege an.

Ich habe daraufhin das komplette Gelege aus dem Inkubator genommen und in eine große Styroporbox mit feuchter Torferde gelegt. Dort schlüpften innerhalb der folgenden
2 Tage 12 der 13 Eier.

Das letzte Ei habe ich am dritten Tag vorsichtig angeritzt, woraufhin am vierten Tag ebenfalls die Babyschlange geschlüpft ist.

Inzwischen sind etwas über eine Woche vergangen. Alle 13 Baby-Kornis haben sich bereits gehäutet und die Mehrzahl hat auch bereits die erste Pinky-Maus gefressen.
Die nächsten Wochen bis zur Abgabe verbringen die Kleinen in separaten Plastikboxen mit ein wenig Zewapapier und einem Wassergefäß. Als Heizung verwende ich ein Heizkabel welches unter allen Boxen gleichmäßig verläuft.
Ab Mitte August werde ich die ersten Tiere abgeben, es sind übrigend noch welche zu haben !  
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Stand: 28.01.06