Allgemeine Hinweise zur Schlangenhaltung

Bevor man sich eine Schlange als Haustier anschafft, sollte man sich einiger grundlegender Dinge bewusst sein:
1. Informiert Euch ausgiebig über die Schlangenart, die Ihr pflegen wollt, und das am besten schon ein paar Monate vor dem geplanten Anschaffungstermin.
2. Schlangen können sehr alt werden, 20 Jahre und mehr sind je nach Art keine Ausnahme.
3. Seid Euch bewusst, Schlangen kosten sowohl in der Anschaffung als auch beim Unterhalt Geld (Futter, Strom, Terrarien mit Zubehör, evtl. Arztkosten)
4. Nicht jeder mag Schlangen, sprecht mit den Leuten im nahen Umfeld über Eure Absichten.
5. Wer in Miete wohnt, sollte seinen Vermieter zuvor informieren bzw. um Erlaubnis bitten.
6. Schlangen erfordern ein hohes Maß an Verantwortung, ein Ausbrechen des Tieres und ein damit verbundener Feuerwehreinsatz kann unter Umständen sehr teuer werden.
7. Schlangen brauchen Zeit zur Pflege, mind. 30 Minuten pro Tag und Terrarium, bei Fütterungen meist mehr, und es ist auch nicht einfach jemanden zu finden, der die Urlaubsvertretung übernimmt.
8. Schlangen brauchen (meistens) Lebendfutter, informiert Euch bereits im Vorfeld, wo man geeignetes Futter bekommen kann.
9. Überlegt Euch, warum Ihr eine Schlange pflegen wollt: Profiliersucht oder einfach nur der Kick, ein gefährliches Tier zu haben, sollten keine Anschaffungsgründe darstellen, denn das kommt weder dem Tier zugute noch Euch, je nach Schlangenart kann dieser Kick tödlich enden.
10. Vor allem vergesst nie: Wer von einer Schlange gebissen wird, ist grundsätzlich daran ganz alleine selbst Schuld. Lass die Schlange in Ruhe und störe sie nicht, dann wird sie auch nicht beißen. Schlangen sind wilde Tiere und ihr Denken ist mit unserem in keinster Weise vergleichbar.
 
Dieses Bild habe ich im Internet entdeckt:

Dieser nette Australier wollte den Teppichpython aus einer Dachrinne befreien. Als er seinen Kopf in die Nähe des Tieres bewegte, sah der Python in der gut durchbluteten warmen Nase des Mannes eine interessante neue Beute.

Sieht witzig aus, tut bestimmt richtig weh und unterstreicht meinen Kommentar Nr.10

 
Besonderheiten bei der Pflege von Giftschlangen :
Die Pflege von Giftschlangen sollte man erst nach mehreren Jahren Erfahrung mit ungiftigen Schlangen in Betracht ziehen. Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn man auch agressivere ungiftige Arten gepflegt hat, wie z.B Strahlennatter (Elaphe radiata) oder Spitzkopfnatter (Gonyosoma oxycephala). Dennoch sollte man sich bewußt sein, das man dadurch komplett neues Terrain betritt. Ihr solltet auf alle Fälle Kontakt zu einem erfahrenen Giftschlangenhalter haben und Euch von ihm langsam an diese Herausforderung heranführen lassen.
Hier noch ein paar kleine Tipps, die vielleicht Schlimmeres verhindern:
Hantiere mit der Schlange so wenig wie möglich.
Bleibe mit Deinen Körperteilen immer außerhalb der Reichweite ( bis ca.2/3 Körperlänge je nach Art)
Wenn Du doch mit der Schlange umgehen musst, konzentriere Dich voll auf Dein Vorhaben und lass die Schlange nie aus den Augen.
Sperre die Schlange in eine Schlupfkiste, wenn Du im Terrarium arbeiten musst.
Es sollte, wenn möglich, immer eine zweite Person in Rufweite sein, falls es doch mal zu einem Unfall kommt.
Ich wünsche jedem, der Giftschlangen pflegen möchte, dass er nie gebissen wird und sich jederzeit des Risikos bewusst ist.
   
Stand: 28.01.06